Patienten

Schnarchen und Schlafapnoe (OSA)

Es schnarchen mit zunehmenden Alter 60% der Männer, 40% der Frauen und 10 % der Kinder


Schnarchen und Schlafapnoe zählen zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS)

Schnarchen und Schlafapnoe verhindern eine reguläre Atmung während des Schlafs. Durch eine mangelhafte

Sauerstoffversorgung wichtiger Gewebe und Funktionen können sie zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen und ernsthaften Erkrankung führen, insbesondere auch zu Herz- und Kreislauferkrankungen wie Schlaganfall und

Herzinfarkt (vgl. Risiken und Folgen). Schnarchen und Schlafapnoe sind deshalb dringend medizinisch zu behandeln

Dr. med. dent. Antonio Nisi

Schnarchen (syn. Rhonchopathie)

als lautes und unregelmässiges obstruktives Schnarchen ist häufig Symptom oder Vorstufe einer folgenschweren Erkrankung, der sogenannten Schlafapnoe

obstruktive Schlafapnoe

(OSA; obstruktives Schlafapnoesyndrom OSAS; obstructive sleep apnea syndrome OSAS): Der Begriff „Apnoe“ bedeutet so viel wie “ ohne Atem, atemlos“. Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist die häufigste Form der Schlafapnoen.

Gefährlich ist die Schlafapnoe, weil die daraus folgenden Atemaussetzer während des

Schlafes sich zu bedrohlichen Atemstillständen ausdehnen können



Diese Atemstillstände können zehn Sekunden bis zwei Minuten (!) dauern und bis zu 100-mal pro Nacht auftreten

Durch die ausbleibende Atmung sinkt die Sauerstoffsättigung im Blut (Hypoxämie) und es kommt zu einer kritischen Mangelversorgung mit Sauerstoff. Vitale Gewebe und Funktionen werden dadurch beeinträchtigt. Infolge dieser extremen Stresssituation startet der Körper eine „Weckreaktion“. In diesem „arousal“ werden Stresshormone ausgeschüttet, wird die Atemmuskulatur schlagartig aktiviert, das Herz erhöht seine Leistung und der Blutdruck steigt. Der / die Schlafende wacht dabei meist kurzzeitig auf. Die Atmung kann dadurch wiedereinsetzen. Es folgen meist mehrere tiefe Atemzüge. Der / die Betroffene ist sich dessen am nächsten Morgen meist nicht bewusst. Bei heftigem Schnarchen und Atemaussetzern während des Schlafs ist ein Hinweis aus dem Umfeld sinnvoll und eine medizinische Abklärung angeraten. Ursächlich kommt es bei der obstruktiven Schlafapnoe während des Schlafs zu einem Erschlaffen der Muskeln des weichen Gaumens und einem Flattern/Vibrieren von Gaumensegel und Zäpfchen. Die Zunge fällt zurück und es entsteht ein unregelmässig wiederkehrender Verschluss (Obstruktion) der oberen Atemwege. Dadurch verschliessen sich die Luftwege an Nase, Mund und Rachen teilweise oder vollkommen und der / die Schlafende bekommt zu wenig oder gar keine Luft mehr. Auch können anatomische Abweichungen als Risikofaktoren hierbei beteiligt sein (Rücklage des Unterkiefers, eingeschränkte Nasenatmung, Nasenscheidewandverkrümmung, Sinusitis, Rhinitis, Polypen, vergrösserte Mandeln, Übergewicht).

(vgl. auch Symptome)

Risiken und Folgen

Gesunder erholsamer Schlaf ist Voraussetzung

für lebenswichtige Funktionen und Gesundheit. Ohne gesunden Schlaf werden diese empfindlich gestört und auf Dauer nicht möglich. Schnarchen und Schlafapnoe

verhindern den für die Gesundheit notwendigen erholsamen Schlaf. Die medizinische Fachliteratur

beschreibterhebliche Störungen von Schlafarchitektur, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit, sowie Risiken für die körperliche und psychische und Gesundheit

Oft werden Betroffene von ihren eigenen

Schnarchgeräuschen geweckt. Die Schnarchzyklen und Arousals (Aufweckreaktionen) stören die für die Erholung entscheidenden Traum- und Tiefschlafphasen. Die behinderte Atmung führt zu Hypoxie (Sauerstoffmangel) und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Folgeerkrankungen.


Neuere wissenschaftliche Untersuchungen

beweisen daher als weitere Risiken und Folgen

Herz- und Kreislauf

Herz-Kreislauferkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck), Schlaganfall und Herzinfarkt

Diabetes

Diabetes mellitus Typ 2

Stress Erkrankungen

gehäufte Auftreten von Stress-Erkrankungen

Migräne

Migräneanfälle

Depressionen

Depressionen

Hirnschäden

Hirnschäden

Asthma

Asthma

Behinderungen

Behinderungen und Berufsunfähigkeiten, z.B. bei Berufskraftfahrern

zwischenmenschliche Beziehungen

Nicht zu unterschätzen sind die negativen Folgen des Schnarchens auf zwischenmenschliche Beziehungen, insbes. Partnerschaften. Dabei geht es natürlich zunächst um die unmittelbare belastende Ruhestörung des Bettnachbarn. Darüber hinaus können sich jedoch psychisch bedingte Verhaltensänderungen dramatisch auf bestehende Beziehungen auswirken.

Symptome

als die häufigsten Symptome von Schnarchen

und Schlafapnoe gelten


laute unregelmässige Schnarch- und Atemgeräusche
Atemaussetzer / Apnoe
abnorme Tagesmüdigkeit mit Einschlafneigung, Sekundenschlaf
Durchschlafstörungen und unruhiger Schlaf
nächtliches Schwitzen
vermehrter nächtlicher Harndrang, Störung der Nierenfunktion

Herz- und Kreislaufbeschwerden, Schwindel, vor allem nach dem Aufstehen
Kopfschmerzen und Mundtrockenheit beim Erwachen
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
depressive Verstimmung, Antriebslosigkeit, Angstzustände, Persönlichkeitsveränderungen
Libidoverlust, erektile Dysfunktion
Störung des Fettstoffwechsels und Übergewicht